In Norwegen angeln

Angeln in Nordnorwegen auf Atlantik-Fische eisele
Wir geben Antworten
auf viele Fragen:
Wohin fahren wir in Norwegen?
In welcher Jahreszeit fahren wir?
Welches Gerät nehmen wir mit?
Welchen Köder benötigen wir?
Woran denken wir bei der Planung?
Wie fischen wir Dorsch, Köhler, Schellfisch, Heilbutt, Steinbeisser oder Rotbarsch?
Wann fahren wir eigentlich wohin?

Diese Frage müssen wir uns beantworten, bevor wir alles weitere überlegen, denn diese beiden Faktoren spielen eine entscheidende Rolle, welches Gerät wir mitnehmen.

Winter oder Sommer, diese Frage ist schon wichtig um zu wissen, welche spezielle Bekleidung wir in Norwegen benötigen. Dabei bedenken wir, dass der Winter in Norwegen nicht nur am Nord-Polarkreis länger dauert und kälter ist als bei uns. Damit unser Norwegen-Trip zum Erfolg wird, bedenken wir als erstes, welche Bekleidung wir einpacken. Denn was nützt uns das beste Gerät, wenn wir nur ein paar Stunden am Tag fischen, da es uns vor Kälte wieder ins Camp zurückzieht? Also, in Südnorwegen bis in den Mai und in Nordnorwegen rechnen wir eigentlich immer mit frostigen Angeltagen, außer in den Sommermonaten. Darauf sollte unsere Bekleidung abgestimmt sein. Neben einem Thermoanzug, nach Möglichkeit einem Sicherheitsanzug, achten wir auf warme Füße, Hände und Kopf.

Unserem Norwegen-Angler haben wir die wichtigsten Bekleidungsstücke angezogen:

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Worin finden wir nun die Unterschiede, die wir beachten, ob wir im Süden oder im Norden Skandinaviens fischen? Diese Frage beantwortet sich im Wesentlichen an folgenden Kriterien: 1. Wie sind die Wetterverhältnisse, sprich wie warm/kalt ist das Wasser, in dem wir fischen und 2. wie tief fischen wir? Um diese wichtigen Fragen zu beantworten, erkundigen wir uns bei unserem Reiseveranstalter oder bei unserer Unterkunft und kurz vor der Reise beim Wetterdienst (z.B. im Internet).
Wir raten auch jedem, sich eine Seekarte der Region oder des Fjordes zu beschaffen, um schon bei der Ankunft zu wissen, wie die Verhältnisse vor Ort unter dem Meeresspiegel aussehen. Dadurch haben wir den großen Vorteil, dass wir langes Erkunden des Gewässers sparen und gezielt markante Stellen anlaufen können. Aber vor allem lernen wir aus der Karte, wie tief dieses Gewässer ist.

Als Faustregel gilt, dass wir den Meeresfisch bei einer Wassertemperatur von 5-10°C finden. Je nach dem, in welcher Jahreszeit wir fischen, macht es den entscheidenden Unterschied aus, dass wir wissen, in welcher Wassertemperatur wir unseren Köder präsentieren wollen. Im Winter hat die Oberflächentemperatur des Wassers meist weniger als 5°C und im Sommer ja weit aus mehr. Der Fisch hält sich also je nach Jahreszeit dort auf, wo die Wassertemperatur diesen 5-10°C am nähesten kommt. Um diese Temperaturen festzustellen, bietet sich der GTM Tiefenmesser an.

Mit diesem Gerät messen wir zum einen die Wassertiefe und zum anderen die Wassertemperatur in jeder Tiefe. Mit diesem Gerät können wir also optimal die Sprungschicht finden, nämlich die Schicht des Wassers, in der sich das im Winter kalte und im Sommer warme Wasser von dem Tiefenwasser trennt.

Optimaler ist natürlich ein Echolot. Oft sind die Boote in Norwegen damit ausgestattet. Eine eigene Anschaffung lohnt immer, wenn wir öfter Einsatzgebiete für so ein Gerät haben. Der Vorteil bei einem eigenen Echolot liegt darin, dass wir die Bedienung kennen. Und wenn wir mehrmals an einen Ort fahren, können wir bei hochwertigen Geräten mittels GPS (Global-Position-System) unsere »besten« Stellen fixieren und finden diese auch Jahre später wieder.

Um sich jedoch nicht von solcher technischen Ausstattung abhängig zu machen, können wir ebenso gezielt mit herkömmlichen Mitteln fischen, nämlich unserer Seekarte und einem Tiefenmesser an der Rute oder gar auch in der Rolle integriert.

Mit einigen markanten Punkten am Ufer und der gemessenen Tiefe, sei es mit dem GTM oder einem Tiefenmesser oder nur einem Lot, können wir recht genau die Kanten, Löcher und Untiefen finden, an denen wir unseren Fisch vermuten. Vergessen wir aber nicht den Vorteil, dass wir mit einem Echolot den Zugfisch im Mittelwasser sehen können.

Oft haben wir aber in der Ferne über dem freien Wasser einen Möwenschwarm kreisen sehen, obwohl unser Echolot unter unserem Boot keinen Fisch gefunden hat. So konnten wir schon über dem Wasser erkennen, dass ein großer Heringsschwarm die dicken Dorsche unter sich versteckt, auch ohne Echo!

Worin unterscheiden wir nun das Gerät?

Klar, jeder wird wissen, ob er pilken, oder mit Naturködern den Grundfischen nachstellen möchte. Diese beiden Angelarten sind die wichtigsten, um erfolgreich zu sein. Ist die eine Methode mal weniger erfolgreich, probieren wir die andere aus. Auch der Zielfisch lässt sich mit der jeweiligen Angelmethode recht genau bestimmen. Doch dazu später. Um das richtige Gerät mit zu nehmen, orientieren wir uns an den Wassertiefen. In Südnorwegen, wo wir hauptsächlich in Tiefen bis zu 100 Meter fischen, benötigen wir innerhalb der Fjorde für norwegische Verhältnisse recht leichtes Geschirr. Das heißt so viel, wie für die schwere Ostsee-Angelei: eine Rute mit einem Wurfgewicht bis 250 Gramm, ob nun als Spinnrute oder als kurze Bootsrute (20lbs). Unsere Pilker sollten zwischen 90 und 250 Gramm schwer sein. Alle Montagen, ob unser Pilkvorfach, das Oktopuss-System oder die Naturköder-Montage, sollte für schwere Angelei ausgelegt sein, denn die Fische, die wir fangen, sind im Nordatlantik oft größer als die, die wir in der Ostsee kennen. Also ist robustes Material gefragt.

Je nördlicher wir kommen, desto tiefer werden die Gewässer und desto härter auch die Witterungs- und Strömungsbedingungen. Aber auch in Südnorwegen können wir im Frühjahr ordentliche Winde vorfinden, die uns schweres Gerät abverlangen. Ebenso, wenn wir die Fjorde verlassen und auf dem offenen Atlantik fischen (meist, wenn wir auf Inseln sind, wie z.B. auf Hitra oder den auf den Lofoten) Wir benötigen also sehr oft schweres Norwegengerät. Die Ausnahme finden wir nur in Süd- bis Mittel-Norwegen, wenn wir die Fjorde nicht verlassen.

Schweres-Norwegen-Gerät:
30-50lbs Bootsrute mit einer Länge von 2,10 - 2,70 Meter und eine Multirolle sind hier Pflicht. Stationärrollen sind den Belastungen nicht gewachsen. Die Größe der Multi sollte so ausgelegt sein, dass sie mind. 350 Meter 0,50 mm Schnur fasst und groß übersetzt ist, damit wir die Schnur schnell und mit wenig Kraftaufwand einholen können. Je tiefer wir fischen, desto größer sollte unsere Rolle sein, nicht nur auf Grund der Schnurfassung, sondern auch auf Grund des Spulendurchmessers.

Die Ugly-Boat von Shakespeare ist hervorragend geeignet und dieses bei einem guten Preis- Leistungsverhältnis.

Ebenso geeignet sind z.B. die Penn GTI, noch besser die neue Penn Line-Counter mit integriertem digitalem Tiefenmesser, die preisgünstige aber robuste Penn Commander und von Shimano die TLD Serie, um die wichtigsten zu nennen, je nach Geschmack und Geldbeutel. Für den Geldbeutel empfehlen wir auch die Shakespeare Tidewater-2- mit eingebautem Tiefenmesser.

RuteAls Mercedes bezeichnen wir die Shakespear Albacore-Rolle, die jedem Anspruch genüge tut. Mit einer großen Übersetzung, einer großen Kurbel und einer exakt einstellbaren Schiebebremse ist diese hochwertige Rolle unschlagbar und eine Anschaffung fürs Leben. Diese Rolle ist aus einem Block gefräst und hat dadurch eine Laufeigenschaft, die seinesgleichen sucht.

Neben diesem Gerät müssen auch unsere Schnur, unsere Vorfächer und unsere Pilker ausgewählt sein. Das Dieter-Eisele-Norwegen-Programm bietet für diese Verhältnisse alles, was wir benötigen, angefangen bei starken Karabinerwirbeln über extra starke Norwegen-Vorfächer zum Pilken oder für Naturköder mit entsprechender Schnurstärke und Hakengröße, Norwegen-Pilker in schnell und langsam sinkenden Ausführungen bis hin zum Zubehör wie einem Bauchgurt und dem Gaff. Entscheidend für Erfolg oder Misserfolg ist die Qualität jedes einzelnen Teils, denn wenn unsere Bemühungen, den Fisch zu finden, Erfolg gehabt haben, gibt es nichts ärgerlicheres, als den großen Fang an einer zu schwachen Montage zu verlieren. Zur Schnur sagen wir, das Geflecht ohne Dehnung in den großen Tiefen von Vorteil ist. Unsere Empfehlung: die Power-Line von Sänger mit einer Tragkraft von satten 43 kg bei einem Durchmesser von 0,30 mm.

Dorsch oder Steinbeisser?
ottosteinWas wollen wir mit Vorliebe fischen? Die meisten unter uns wollen sicherlich einen kapitalen Dorsch oder Köhler an die Angel bekommen.

Sofern die Fische nicht ziehen, jagen diese in Grundnähe nach Beute. Also präsentieren wir unsere Köder dort. In einem Fjord ist dieser Grund jedoch nicht gleichbleibend tief wie im offenen Meer. Wir fischen in einem Trichter, der V-förmig vom Ufer aus schnell tiefer wird und auf der gegenüberliegenden Seite ebenso wieder ansteigt. Entsinnen wir uns nun des Kriteriums Wassertemperatur, kann es der Fall sein, dass der Fisch dicht an der Uferkante bei einer Wassertiefe von 60 Meter steht und nicht mitten im Fjord bei 120 Meter, wo das Wasser im Sommer kälter oder im Winter wärmer sein kann. Natürlich spielt auch das Nahrungsangebot eine übergeordnete Rolle, wo der Fisch sich aufhält. Ziehen z.B. Heringe in dem Fjord, finden wir die Räuber unter diesen Schwärmen im Mittelwasser.

Neben der Wassertemperatur und dem Nahrungsangebot spielt auch die Strömung der Gezeiten eine Rolle. Beispiel: Wir suchen uns einen Berg in dem Fjord, der am Grund mindestens 20-30 Meter aufsteigt. Wir fischen an diesem Berg je nach Ab- oder Auflaufen des Wassers im Windschatten, wo der Fisch Schutz sucht. Wir werden feststellen, dass wir als Beispiel morgens auf der Innenseite des Fjordes bei auflaufend Wasser Fische finden und nachmittags bei ablaufend Wasser auf der Seeseite des Fjordes.

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Wie schwer wir den Pilker wählen, entscheidet die Drift unseres Bootes. Wir sollten so leicht wie möglich fischen (schon unserer selbst wegen), jedoch so schwer, dass der Pilker schnell den Grund erreicht und wir in der Abdrift mindestens 20 Pilkbewegungen machen können, bevor unser Köder in einem Winkel von 45° zum Boot zu weit weg ist. In der Andrift gilt das gleiche: Wenn wir vertikal pilken, d.h. ohne zu werfen, ist die Andrift nicht optimal, da unser Pilker und damit die Schnur sofort unter unser Boot driftet. Wollen wir sehr schnell an den Grund gelangen, bei kleinen markanten Fangstellen, bevorzugen wir schlanke Pilker wie den Riff oder Kattegat. Wollen wir auch im Mittelwasser auf Köhler, Pollak und Dorsch fischen, empfehlen wir die Taumler, die bereits beim Ablassen durch die Taumelbewegung den Fisch anlocken. Mit diesen Pilkern ist es wichtig, beim Herablassen und auch beim Einholen immer wieder Pilk-Stopps zu setzten, um dem Fisch den Köder zu präsentieren. Bei diesen Stopps reichen zwei Pilkbewegungen um zu sehen, ob hier im Mittelwasser ein hungriger Geselle lauert.
Ferner haben die Taumler den Vorteil, auch am Grund beim Pilken ansprechendere Bewegungen zu machen, als schlanke Schnellsinker. Ganz besonders hervorzuheben ist der neue Calamaris Pilker, der beide Eigenschaften vereint. Er ist ein Schnellsinker, also als erster am Fisch, und macht zu dem die Taumelbewegungen beim Hochziehen. Dieses einzigartige Verhalten hat sich der Hersteller Solvkroken patentieren lassen. Wir haben es getestet und stellen fest, das dieser Pilker einzigartig in seiner Funktion ist.

Beifang-Systeme bringen Erfolg!
Oft erbeuten wir Schellfische an einem Beifanghaken. Köhler gehen ebenso gerne an den kleineren Köder. Ja sogar Heilbutt steigen vom Grund auf, um einen Gummi-Makk (Sandaal) zu nehmen. Spezielle Rotbarsch-Vorfächer sind extrem fängig für diesen leckeren Fisch.

Wollen wir gezielt auf Steinbeisser, Lumb oder Leng fischen, bieten sich zwei Möglichkeiten: Entweder bestücken wir unseren Drilling am Pilker mit Naturköder wie z.B. Herings- oder Makrelenfetzen oder aber Oktopus-Fleisch. Diesen Pilker führen wir am Grund und lassen ihn hin und wieder einen Augenblick lang liegen und der Grundfisch kommt hervor, um diesen Köder zu nehmen.

Oder aber als sehr fängig zeigen sich auch reine Naturköder-Montagen, die wir ebenso bestücken. Vorteil dieser Angelei ist, dass wir weniger oft den Köder einholen und auch keine auf Dauer anstrengenden Pilkbewegungen machen müssen. Wir führen einfach unsere Naturködermontage mit einem Blei am Grund entlang und warten, bis ein Fisch unseren mit Naturköder bestückten Haken nicht mehr verschmähen kann.nkoeder Mit unserer in diesem Jahr neuen getesteten Naturköder-Spezial-Montage haben wir mehrfach Steinbeisser-Doubletten erbeutet.

Wer eine Mixtour des Pilkens und der Naturköder-Angelei bevorzugt, kann unser neues Natur-Köder-Pilksystem ausprobieren. Über unserem Pilker präsentieren wir ein Gummi-Makk-System, welches mit einem zusätzlichen Naturköder Haken versehen ist. Dieser wird mit Fischfleisch besetzt und lockt jeglichen Meeresfisch zusätzlich. Neben zahlreichen Steinbeisser-Bissen konnte ein 20- Pfund-Lumb dieser Spezial-Montage nicht widerstehen.

Sollten Fragen unbeantwortet geblieben sein, bieten wir Ihnen unser Norwegen-Spezial-Video, welches eindrucksvoll das Norwegen-Fischen beschreibt. Sie erhalten es bei Ihrem Fachhändler oder bei uns im Shop.
Ferner beantwortet unser Norwegen-Team gerne auch direkt Ihre Fragen unter: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

Ihr Dieter- & Michael Eisele

Piraten

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